Bruce Dickey ist einer der wenigen Musiker weltweit, die sich der Wiederbelebung des Zink verschrieben haben. Populär im 16. und 17. Jahrhundert, begann die Wiederentdeckung des Instruments in den 1950er Jahren, und es war maßgeblich Bruce Dickey, der ab den späten 1970er Jahren eine Renaissance des Zink ins Leben rief. Seine zahlreichen Schüler*innen, die er über 40 Jahre lang an der Schola Cantorum Basiliensis unterrichtete, trugen dazu bei, den Status dieses beinahe vergessenen Instruments zu festigen und zu erhöhen.
Für seine Verdienste wurde Bruce Dickey im Jahr 2000 von der Historic Brass Society mit dem renommierten Christopher-Monk-Preis ausgezeichnet – in Anerkennung seiner »monumentalen Arbeit in der Zink-Performance, der historischen Aufführungspraxis und der musikwissenschaftlichen Forschung«.
Bruce Dickey ist auf unzähligen Aufnahmen zu hören, viele davon gemeinsam mit dem Ensemble Concerto Palatino, das er 1987 zusammen mit Charles Toet gründete. Seine erste Solo-CD »Quel lascivissimo cornetto« wurde mit dem Diapason d’or ausgezeichnet und 2017 von Diapason Magazine als eine der 100 besten CDs der Barockmusik der letzten 50 Jahre ausgewählt. Ab 2011 arbeitete er für Aufnahmen mit der tschechischen Sopranistin Hana Blažíková. Beide waren von der Verwandtschaft ihrer Stimme mit dem Klang des Zink so fasziniert, dass sie gemeinsam zwei CDs mit Concerto Palatino aufnahmen und ein neues Ensemble namens The Breathtaking Collective gründeten, das sich auf die Affinität »ihrer Stimmen« konzentriert. In seinen jüngsten Aufnahmeprojekten legt Bruce Dickey besonderen Wert auf neue Werke für Zink und Gesang und hat mehrere Komponisten beauftragt, neue Kompositionen für dieses Duo zu schaffen.
»La Nobiltà di Milano« vereint nun The Breathtaking Collective mit der renommierten Cappella Mariana aus Prag, deren Mitglieder intensiv zusammenarbeiten und eine Art erweiterte musikalische Familie bilden.