Richard Galliano
Richard Galliano, 1950 in Cannes geboren, zählt zu den bedeutendsten Akkordeonisten unserer Zeit. Sein in Italien geborener Vater Lucien Galliano war Akkordeon-Lehrer und gab seinem erst vier Jahre alten Sohn den ersten Unterricht. Im Alter von vierzehn Jahren entdeckte Richard Galliano die Musik des Trompeters Clifford Brown und war überrascht, dass diese Art von Jazz auf dem Akkordeon bisher kaum gespielt worden war. Anschließend beschäftigte sich Galliano mit brasilianischen Akkordeonisten wie Sivuca, fand dann aber auch einige der raren Jazz-Aufnahmen amerikanischer Akkordeonisten, wie die von Art Van Damme. Schließlich studierte er am Konservatorium von Nizza Akkordeon, Posaune, Harmonielehre und Komposition und erhielt dort eine klassische Ausbildung, die er später mit Einflüssen aus Jazz, Tango und Chanson verschmolz. Nachdem er 1973 nach Paris umgezogen war, begleitete er zunächst Chansonsänger*innen wie Juliette Gréco, Barbara, Serge Reggiani, Charles Aznavour und Yves Montand und leitete mehrere Jahre das Orchester von Claude Nougaro. Parallel dazu intensivierte er seine Jazz-Aktivitäten und spielte mit Musikern wie Chet Baker, Enrico Rava und Philip Catherine. Eine entscheidende Begegnung war jene mit Astor Piazzolla im Jahr 1980. Der argentinische Bandoneonspieler ermutigte Galliano, ein französisches Pendant zum »New Tango« zu schaffen – das »New Musette«. Galliano befreite die Musette-Tradition vom Nostalgischen und verband sie mit Improvisation und neuen rhythmischen wie harmonischen Freiheiten.
An Gallianos bis heute 20 Veröffentlichungen waren Jazzgrößen wie Gary Burton, Biréli Lagrène, Didier Lockwood, Ron Carter, George Mraz, Gonzalo Rubalcaba, Charlie Haden und Wynton Marsalis beteiligt. Für nicht wenige Musiker und Musikkritiker gilt Richard Galliano als der beste Akkordeonist der Gegenwart.
New York Tango Trio
Richard Galliano Akkordeon
Adrien Moignard Gitarre
Diego Imbert Kontrabass
Mit Adrien Moignard (Gitarre) und Diego Imbert (Kontrabass) nähert sich Richard Galliano dem Repertoire des New Tango und New Musette mit einer jazztypischen Herangehensweise – »bei jedem Konzert völlig frei spielend, manchmal weit entfernt von der Partitur, aber niemals von der Seele des Komponisten.«
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