Bundesjugendorchester stellt die Sinfonie einem neuen Werk von Tan Dun gegenüber
Man kann es nicht schönreden: Das Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 fiel größtenteils Corona zum Opfer! Grund genug, in diesem Jahr das 200. Jubiläum der Uraufführung von Beethovens 9. Sinfonie, die eine Sonderstellung in der Musikgeschichte einnimmt, gebührend zu würdigen. Das Bundesjugendorchester und der World Youth Choir nehmen das Jubiläum zum Anlass, um mit einem internationalen Großprojekt die wichtigste Sinfonie des Komponisten in einen neuen Kontext zu stellen: Unter der Leitung von Jörg Hinnerk Andresen kombinieren sie am Sonntag, 1. September, um 18 Uhr in der Glocke die Neunte mit der Auftragskomposition Nine „Ode to Compassion“ des chinesisch-amerikanischen Komponisten Tan Dun (*1957).
1824 in Wien uraufgeführt, sah Beethoven für den Finalsatz der Sinfonie mit der Vertonung von Friedrich Schillers Ode „An die Freude“ erstmals Chor und Gesangssolist*innen ein und leitete damit einen entscheidenden Schritt zur Programmmusik des 19. Jahrhunderts ein. Längst ist „Freude schöner Götterfunken“ als Europahymne zum Leitmotiv für Frieden und Völkerverständigung geworden – eine Botschaft, die heute (leider) nicht aktueller sein könn-te! Zu dieser berühmten Sinfonie erklingt die für diesen Anlass geschriebene Komposition Nine „Ode to Compassion“ von Tan Dun, die klassische und moderne Musikelemente sowie asiatische und europäische Musikrichtungen verbindet. Als Dialog zwischen dem chinesi-schen Dichter Qu Yuan (ca. 340–278 v. Chr.) und Friedrich Schiller (1759–1805) wird die wohl bedeutendste Sinfonie der Musikgeschichte aus einer zukunftsweisenden Perspektive beleuchtet – für ein interkulturelles Verständnis und die Reflexion über „die Schönheit des Menschen, die Schönheit des Geistes, die Schönheit der Erde“ (Tan Dun). Das Bundesjugendorchester, Deutschlands jüngstes Spitzenorchester für Nachwuchsmusiker*innen im Alter von 14 bis 19 Jahren, arbeitet für dieses Projekt erstmals mit dem World Youth Choir zusammen. Als internationales Ensemble vereint es jährlich bis zu 100 junge Talente aus der ganzen Welt im Alter von 17 bis 26 Jahren, um mit Musik zum weltumspannenden Austausch zu finden und den Grundstein für internationale Freundschaften zu legen – ganz im Sinne des tiefgründigen Ausdrucks von Humanismus, der in Beethovens Musik steckt!
Kurzinfo:
Veranstaltung: 35. Musikfest Bremen 2024: „200 Jahre Beethoven 9“
Künstler*innen: Bundesjugendorchester, Iris Hendrickx/Sopran, Jo-Pei Wenig/Alt, Xavier Moreno/Tenor, Johannes Schendel/Bass, World Youth Choir, Jörg Hinnerk Andresen/Dirigent
Ort: Die Glocke (Großer Saal), Bremen
Termin / Uhrzeit: Sonntag, 1. September, 18 Uhr
Eintrittspreise: von EUR 20,- bis EUR 50,- (Ermäßigung 20%), inklusive VVK-Gebühr
Info / Karten: Ticket-Service in der Glocke, Tel. 04 21 / 33 66 99
Internet: www.musikfest-bremen.de
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Musikfest Bremen gGmbH, Carsten Preisler, Tel. 0421 / 33 66-660, E-Mail: preisler@musikfest-bremen.de