17. AUGUST‒ 07. SEPTEMBER 2024

Pressemitteilung »Musikfest-Preis 2024«

31.07.2024

Musikfest-Preis 2024 an René Jacobs

Der belgische Countertenor und Dirigent wird für seine Verdienste für das Festival und die internationale Musikwelt geehrt

Der belgische Countertenor und Dirigent erhält den Musikfest-Preis Bremen 2024. Mit dem undotierten Preis zeichnet das Festival seit 1998 jährlich bedeutende Solisten, Ensembles, Orchester und Dirigenten aus, die durch ihr herausragendes künstlerisches Wirken in der internationalen Musikwelt eigenständige Akzente gesetzt und das Profil des Musikfests mitgeprägt haben. Preisträger vergangener Jahre waren unter anderem Nikolaus Harnoncourt, Sir Roger Norrington, Marc Minkowski, Hélène Grimaud, Janine Jansen, Rolando Villazón, Jérémie Rhorer, Philippe Herreweghe, Philippe Jaroussky und zuletzt Martin Grubinger.

Mit seiner Beteiligung an mehr als 250 Einspielungen und seiner lebhaften Tätigkeit als Sänger, Dirigent, Musikforscher und Pädagoge zählt René Jacobs zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des Vokalrepertoires der Musik des Barock und der Klassik. Geboren wurde René Jacobs am 30. Oktober 1946 in Gent und erhielt seine erste musikalische Ausbildung als Chorknabe in der Kathedrale seiner Geburtsstadt. Bevor er die Musik zu seinem Beruf machte, studierte er Philologie an der Universität Gent. Wegweisend wurden für ihn die künstlerischen Begegnungen mit Sänger Alfred Deller, Cembalist und Organist Gustav Leonhardt und den Brüdern Kuijken, die zu einer intensiven Beschäftigung mit Alter Musik und historischer Aufführungspraxis führten. René Jacobs spezialisierte sich als Countertenor und schlug als einer der führenden Opern- und Konzertsänger in diesem Stimmfach eine internationale erfolgreiche Laufbahn ein. Sein Debüt als Operndirigent gab René Jacobs 1983 bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, deren künstlerischer Leiter er später von 1997 bis 2009 war. Parallel ist sein Wirken geprägt durch langjährige Zusammenarbeiten mit der Berliner Staatsoper Unter den Linden (seit 1992), dem Theater an der Wien (seit 2006), dem Théâtre Royal de la Monnaie (Brüssel), den Salzburger Festspielen, dem Festival d‘Aix-en-Provence, der Pariser Oper und anderen führenden internationalen Bühnen in Europa, den USA und Asien. Neben seiner umfangreichen Operntätigkeit ist die Aufführung von geistlicher Musik seit jeher ein wichtiger Teil von René Jacobs’ Schaffen, das er zuletzt auch kontinuierlich auf das sinfonische Repertoire erweiterte, wo die bisherigen Schwerpunkte auf Haydn, Mozart und Schubert lagen.

„René Jacobs gehört seit Jahrzehnten zu den prägenden Protagonisten der flämisch-niederländischen Originalklang-Bewegung. Werke vom Frühbarock bis zur Romantik unterzieht er dabei durch seinen Pioniergeist und sein tiefgründiges Studium der Partituren und historischen Quellen einer mitreißenden Neubelichtung. Mit sicherem Gespür für ausgewogene Kräfteverhältnisse und eine damit einhergehende Balance zwischen allen Beteiligten schafft er richtungsweisende, spannungsgeladene Interpretationen, die eine immer garantierte Durchhörbarkeit im instrumental-vokalen Geschehen ermöglichen, dabei tradierte Hörgewohnheiten erfrischend aufbrechen und mit bisher verborgenen oder so noch nicht gehörten Details aufwarten“, begründet die Jury die Entscheidung.

2015 gab René Jacobs sein Musikfest-Debüt in der Bremer Glocke mit dem belgischen B’Rock Orchestra sowie dem Chor des Collegium Vocale Gent und Gesangssolisten mit Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“. Beim Musikfest 2018 brachte Jacobs mit dem Freiburger Barockorchester und und Gesangssolisten Georg Friedrich Händels Oratorium „Il trionfo del tempo e del disinganno“ in Friesoythe und Bremerhaven zur Aufführung. In diesem Jahr führt René Jacobs beim Musikfest Bremen mit dem B’Rock Orchestra, der Zürcher Sing-Akademie und Gesangsolisten Ludwig van Beethovens Missa solemnis am 5. September im Dom zu Verden auf. Verliehen wird René Jacobs der Musikfest-Preis nach dem Verdener Konzert bei einem nicht öffentlichen Musikfest-Empfang im dortigen Domherrenhaus.

Fotos von René Jacobs zum Downloaden finden sich in der Rubrik „Presse & Medien“.

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