Der französische Countertenor gastiert mit seinem Ensemble Artaserse
Philippe Jaroussky gilt seit rund 20 Jahren unumstritten als einer der besten Countertenöre der Gegenwart, als ein „Strahlengott unter den Countertenören“, wie ihn die Süddeutsche Zeitung einmal bezeichnet hat. 2022 mit dem Musikfest-Preis ausgezeichnet, kommt der sympathische Sänger nun wieder nach Bremen, um dem vielleicht berühmtesten Kastraten der Musikgeschichte zu huldigen: Carlo Broschi, genannt Farinelli. Für diese Hommage am Freitag, 23. August, um 19.30 Uhr in der Glocke reist der Countertenor mit dem von ihm gegründeten Ensemble Artaserse an.
Als 1995 der Spielfilm „Farinelli“ in die Kinos kam, wurde der Kastrat einer breiteren Öffent-lichkeit überhaupt erst bekannt – die Entdeckung der männlichen Countertenorstimme steck-te noch in den Kinderschuhen. Um einen Eindruck von der Singstimme des mythenumwobe-nen Sängers zu erwecken, wurde damals ein technischer Kunstgriff verwendet, indem die Singstimme des Countertenors Derek Lee Ragin mit der der Koloratursopranistin Ewa Ma?as-Godlewska elektronisch gemischt wurde. Zu dem Zeitpunkt war Philippe Jaroussky noch ein Teenager, der sich vermutlich selbst nie hätte vorstellen können, später einmal der bekann-teste Countertenor seiner Generation zu sein. Wenn es heute einen Sänger gibt, der in der Lage sein dürfte, Farinellis extrem expressives und virtuoses Repertoire authentisch zu in-terpretieren, dann wohl Jaroussky. Mühelos klettert seine Stimme in hohe Lagen und bewäl-tigt mit schwebender Leichtigkeit selbst vertrackteste Koloraturen, um danach in lyrischen Momenten mit zarten Nuancen und delikaten Verzierungen zu verzaubern. Dabei ist jede Form von Virtuosität bei ihm nie zirzensischer Selbstzweck, sondern steht immer im Dienst einer berührenden Intensität des Ausdrucks. Wenn er nun auf den Spuren von Farinelli wan-delt, steht natürlich ein Großmeister der Barockoper, sein Entdecker Nicola Porpora, auf dem Programm. Doch als ein unermüdlich in Archiven Forschender hat Jaroussky genauso Schätze heute eher unbekannter Komponisten wie Geminiano Giacomelli und Egidio Duni aufgespürt, mit denen Farinelli auch wahre Triumphe feierte. Und der Name von Jarousskys bestens auf ihn eingeschworenem Ensemble Artaserse? Der stammt von einer Oper von Johann Adolph Hasse, in der Farinelli als Prinz Arbace im Jahr 1730 in Venedig glänzte!
Kurzinfo:
Veranstaltung: 35. Musikfest Bremen 2024: „Farinelli“
Künstler*innen: Philippe Jaroussky/Countertenor, Ensemble Artaserse
Ort: Die Glocke (Großer Saal), Bremen
Termin / Uhrzeit: Freitag, 23. August, 19.30 Uhr
Eintrittspreise: von EUR 25,- bis EUR 85,- (Ermäßigung 20%), inklusive VVK-Gebühr
Info / Karten: Ticket-Service in der Glocke, Tel. 04 21 / 33 66 99
Internet: www.musikfest-bremen.de
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Musikfest Bremen gGmbH, Carsten Preisler, Tel. 0421 / 33 66-660, E-Mail: preisler@musikfest-bremen.de