Jean Rondeau (© Clement Vayssieres)
Er entdeckte den Klang des Cembalo mit sechs Jahren im Radio. Zehn Jahre lang studierte er Cembalo bei Blandine Verlet, nahm anschließend außerdem Unterricht in Generalbass, Orgel, Klavier, Komposition, Jazz und Improvisation und schloss weiterführende Studien am Pariser Konservatorium und an der Guildhall School of Music and Drama in London mit Auszeichnung ab: Jean Rondeau, geboren 1991, ist nicht zufällig der jüngste Gewinner des Cembalo-Wettbewerbs des Musica Antiqua Festivals in Brügge (2012) sowie Träger des European Union Baroque Orchestra Development Trust Awards. Weitere Preise und Auszeichnungen folgten bis hin zum Titel »Offenbarung des Jahres«, den ihm die Victoires de la musique classique 2015 in der Kategorie Instrumentalsolist verliehen. 2016 bekam er den »Förderpreis Deutschlandfunk«, der seit 1998 gemeinsam vom Sender und dem Musikfest Bremen an hochbegabte Nachwuchskünstler vergeben wird. Inzwischen Anfang 30, hat Jean Rondeau Bachs »Goldberg-Variationen« bereits an den führenden Konzerthäusern weltweit präsentiert. Mit seinem Quartett Nevermind feierte er kürzlich das zehnjährige Bestehen in der Pariser Philharmonie, gefolgt von Auftritten im BOZAR Centre for Fine Arts in Brüssel, in der Deutschen Staatsoper Berlin, im Concertgebouw Amsterdam und im Muziekcentrum De Bijloke in Gent.
Zahlreiche ausgezeichnete Aufnahmen folgten seinem Debütalbum »Imagine«, das 2015 einen Choc de Classica gewann, u. a. »Verdigo« und »Dynastie«, die jeweils mit einem Diapason d’or geehrt wurden. Zuletzt erschienen eine Einspielung der »Goldberg-Variationen« und im Frühjahr 2023 das Album »Gradus ad Parnassum«.
Neben seinen Engagements als Solist, Rezitalist und Dirigent ist Jean Rondeau auch ein gefragter Lehrer. Er hat weltweit Meisterkurse gegeben, von der Akademie in Gstaad bis zur Universität von Hongkong, und ist regelmäßig zu Gast an der Juilliard School in New York.