Philippe Jaroussky (© Marco Borggreve)
»Es gibt Countertenöre und es gibt Mr. Jaroussky«, so 2014 die Einordnung der New York Times über einen der ganz großen Sänger unserer Zeit. Mühelos klettert seine Stimme in hohe Sopranlagen und bewältigt virtuoseste Koloraturen nuancenreich und mit schwebender Leichtigkeit. Kein Wunder, dass Philippe Jaroussky bereits zahlreiche Preise erhalten hat, darunter vier Victoire de la Musique als »Sänger des Jahres« und mehrere ECHO Klassik Awards. Mit einer beeindruckenden technischen Beherrschung der Stimme, die eine ausgeprägte Stimmakrobatik mit feinen Nuancen erlaubt, hat sich Philippe Jaroussky ein vielfältiges und breites Repertoire erschlossen, von der Raffinesse des italienischen Seicento mit Monteverdi, Sances und Rossi bis zur schillernden Virtuosität bei Händel und Vivaldi. Neben den bekannten Arien der Barockzeit sucht er beständig vergessenes Repertoire, wie von Antonio Caldara, Johann Christian Bach, Nicola Porpora, Georg Philipp Telemann und Agostino Steffani ans Licht und auf die Bühne zu bringen. Daneben widmet er sich auch den französischen Liedern sowie zeitgenössischen Kompositionen, die vielfach für seine Stimme geschrieben wurden, darunter das Werk »Sonnets de Louise Labé« für Countertenor und Orchester von Marc-Andre Dalbavie oder Kaija Saarihos Komposition »Only the Sound Remains«.
Im März 2021 debütierte Philippe Jaroussky als Dirigent an der Spitze seines Ensembles Artaserse mit der Produktion von Scarlattis Oratorium »Primo Omicidio«. Dieses Programm wird unter anderem bei den Salzburger Festspielen und an der Oper von Montpellier aufgeführt, die für die nächsten drei Spielzeiten die Residenz von Jaroussky und Artaserse sein wird. 2022 führte er seine neue Tätigkeit als Dirigent mit zahlreichen Konzerten in Paris, Lyon, Montpellier und Budapest sowie bei den Festspielen von Épau und Halle fort.
Ende Mai und Anfang Juni 2022 dirigierte Philippe Jaroussky in Paris und Montpellier mit Händels »Giulio Cesare«seine erste Oper im Orchestergraben. In der aktuellen Saison stehen u. a. eine Europatournee mit Le Concert de la Loge und Julien Chauvin auf dem Programm, das Dirigat von Sartorios Bühnenproduktion »Orfeo« im Théâtre de l'Athénée Louis-Jouvet in Paris, weitere Duo-Konzerte mit dem Gitarristen Thibaut Garcia und ihrem gemeinsamen Programm »A sa guitare« und Bachs Matthäus-Passion in der Alten Oper Frankfurt, in Montpellier, Paris und Zürich.
Philippe Jaroussky ist seit vielen Jahren Exklusivkünstler bei Erato/Warner Classics. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine herausragende Diskografie und hat damit neue Maßstäbe für Countertenöre gesetzt. 2023 veröffentlichte er sein neuestes Album »Forgotten Arias« mit Le Concert de la Loge und Julien Chauvin. 2021 erschien »À sa guitare« mit dem Gitarristen Thibaut Garcia mit 22 Titeln, die 400 Jahre Musik von Komponisten und Songwritern aus Frankreich, Großbritannien, Österreich, Italien, Spanien, Brasilien, Argentinien und den USA umfassen – ein Programm, das Philippe Jaroussky und Thibaut Garcia 2022 auch beim Musikfest Bremen vorstellten, gefolgt von der Auszeichnung Jarousskys mit dem Musikfest-Preis.